Liebe Mitglieder und Freunde der Niederdeutschen Bühne,
Ab 15. April 2025
Die bunte Musikrevue mit den Hits der 70er Jahre
Ein unterhaltsamer Abend mit den Schlagerhits der 70er Jahre und vielen plattdeutschen Erinnerungen wartet auf Sie!
Wir reisen mit Ihnen zurück in die Zeit der Schlaghosen, schrillen Outfits, der ersten Fernsehspielshows für die ganze Familie und garnieren alles „aber bitte mit Sahne!“
Text und Regie: Philip Lüsebrink, Hamburg
Die Mitspielenden:
Torsten Bannow, Sebastian Beck, Reiner Boll, Lara Engelhardt, Anne-Gret Gimm, Mia Großmann, Stephanie Hollenga, Thomas Irmer, Arno Jagusch, Eva Jagusch, Silvia Kiel, Helen Koch, Robin Koch, Jürgen Lenzner, Kirsten Mehrgardt, Frauke Nesemann, Kirsten Nielsen, Jens Paape, Petra Poltrock, Gabi Schuldt-Bannow, Christian Schubert, Melanie Schulz, Marion Schumacher, Alice Soetbeer, Britta Thrö, Werner Tietjen, Anneli von Piotrowski, Fred von Piotrowski, Henrik von Piotrowski, Jenny Walczyk, Urte Westphal, Christine Wiechmann, Peter Wiechmann
Tontechnik: Harry Winterfeld, Maximilian Böck
Technik bei Außenterminen: Mirco Möller
Maske: Antje Oehlke, Melanie Schulz, Claudia Elß
Bühnenbild: Moritz Schmidt, Theater Lübeck
Inspizienz: Alice Soetbeer, Gerd Fabian Müller
Kostüme: Christa Walczyk, Theater Lübeck
Regieassistenz + Souffleuse: Kirsten Mehrgardt
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Kritik Lübecker Nachrichten 16.04.2025
Niederdeutsche Bühne feiert „Ein Festival der Liebe“ im Theater Lübeck
„Ein Festival der Liebe“ in den Kammerspielen des Theater Lübeck: Die Musikrevue op platt von Philip Lüsebrink lässt eine ganze Epoche wieder aufleben. Die Premiere am Dienstagabend war restlos ausverkauft – das Stück wird noch bis Anfang Juni aufgeführt.
Quelle: Lutz Roeßler
Ein Abend mit den besten Schlagerhits der 70er Jahre, mit Schlaghosen, schrillen Outfits und kultigen TV-Shows - und das alles op platt. Die Premiere der bunten Musikrevue wurde begeistert gefeiert - inklusive Lübecks Bürgermeister im Blümchenhemd.
Jürgen Feldhoff
Lübeck. Ja, ja – so war das damals in den 70ern. Kunterbunte und weitgehend sinnbefreite Schlager, ebenso kunterbunte Hemden und Kleider sowie Männerhosen mit Schlag – eine (musikalisch und modisch) relativ unbeschwerte Zeit. Die Revue „Ein Festival der Liebe“ der Niederdeutschen Bühne Lübeck von Philip Lüsebrink ließ diese Epoche wieder aufleben – das Publikum raste vor Begeisterung.
Bürgermeister im Blümchenhemd
Die Kammerspiele des Theaters Lübeck waren bis auf den letzten Platz besetzt, als die Show begann. Viele im Publikum erschienen thematisch korrekt gekleidet – da sage noch einmal einer, das Theater biete keine „niedrigschwelligen“ Angebote, das Gegenteil ist der Fall. Sogar Bürgermeister Jan Lindenau war in Blümchenhemd und weit ausgestellter Hose mit an Bord des Schlager-Dampfers – wenn das kein Zeichen ist!
Und dann teilte sich der Vorhang, und die Revue nahm Fahrt auf. Der Bühnenhintergrund war mit überdimensionalen Pril-Blumen dekoriert, auf der linken Seite der Bühne war ein kleines „Tagesschau“-Studio aufgebaut, aus dem die wichtigsten Meldungen des Jahrzehnts op platt verlesen wurden. Die waren zum Teil alles andere als unbeschwert und fröhlich. Willy Brandts Kniefall in Warschau 1970 kam ebenso zur Sprache wie die Ölkrise 1973 oder der sogenannte „Deutsche Herbst“ und die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers 1977. Das war ein leiser und feiner Gegenpol zu dem fabelhaften Klamauk, der auf der Bühne seinen Lauf nahm.
Blumen und ein altes tagesschau-Studio gestalteten das Bühnenbild.
Quelle: Lutz Roeßler
Publikum im Schlagerfieber
Das Publikum war vom ersten Song an in den Bann der Retro-Schlager gezogen und klatschte durchgehend mit. Philip Lüsebrink wechselte geschickt zwischen Soli und kleinen Ensembles hin und her, immer wieder war auch das gesamte 34-köpfige Ensemble zu sehen und zu hören. Und zu hören gab es viel: Dutzende von Top-Schlagern der 70er erklangen zum Vergnügen der Zuhörerinnen und Zuhörer im Saal. Für viele waren es Erinnerungen an die eigene Jugendzeit, als man noch zu den Hits von Chris Roberts, Rex Gildo oder Roy Black schwofte.
Diese Musik war damals natürlich bei Rock-Fans oder den Klassik-Getreuen verpönt, denen galt sie als minderwertiger Schund. War sie aber nicht. Und das konnte man in den Kammerspielen schon allein an der Textsicherheit des Publikums erkennen. Ob „Du gehörst zu mir“ von Marianne Rosenberg oder „Fahrende Musikanten“ von Nina und Mike – die Zuhörer waren zumindest bei den Refrains mit dabei. Die Schlagermusik der 70er Jahre ist eine wahre Fundgrube und war stilbestimmend für diese Epoche.
Von Rex Gildo bis Cindy und Bert
Und das auch im Fernsehen. „Disco mit Ilja“ brachte Philip Lüsebrink ebenso auf die Bühne wie natürlich auch die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck, seinerzeit ein Hort des deutschen Schlagers und eine wahre Kultsendung. Alle Schlager-Größen traten dort auf, Rex Gildo, Chris Roberts, Cindy und Bert, Udo Jürgens und wie sie alle hießen.
Mit viel Geschmack und Sinn für den Zeitgeist sowie einer Prise Selbstironie war diese Revue angerichtet, eine gelungene Mélange aus Nostalgie und Spaß an der Freude. Die 34 Mitwirkenden von Thorsten Bannow bis Peter Wiechmann waren mit großem Engagement bei der Sache, und dabei war es nebensächlich, dass man sich bei „Hoch auf dem gelben Wagen“, dem Hit des singenden Bundespräsidenten Walter Scheel“, nicht wirklich über die Tonart einig war.
Am Ende gab es dann noch den Klassiker „Gute Nacht, Freunde“ von Reinhard Mey – ein besinnlicher Abschluss eines turbulenten Abends. Das Publikum tobte vor Begeisterung, der Applaus wollte kein Ende nehmen.
Das gut zweistündige Stück wird noch bis zum 1. Juni in den Kammerspielen aufgeführt. Termine und Tickets: www.theaterluebeck.de.
LN
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Kritik Lübeckische Blätter
Selbst Bürgermeister Jan Lindenau ist da, im geblümten Hemd, passend zu den Schlagerhits der 70er Jahre. Die Kammerspiele sind bei der Premiere der Niederdeutschen Bühne ausverkauft und das Publikum von Anfang an bereit, zu klatschen und mitzusingen. Wer so textsicher ist, dürfte die 70er Jahre bewusst miterlebt haben und sich nun in nostalgischer Vergangenheitsverklärung oder mit leicht distanziertem Erstraunen fragen: Und das fand ich mal schön? Diese Schlaghosen, die allerdings gerade ein Revival erleben, diese Farben: Orange mit Braun kombiniert, diesen Flokatiteppich (Bühnenbild: Moritz Schmidt)?
Philip Lüsebrink stellt mit 35 Mitwirkenden eine Revue auf die Bühne und entgeht dabei geschickt der Gefahr, bekannte Schlagerstars imitieren zu lassen. Ach, die meisten leben inzwischen nicht mehr. Einen Rahmen bilden die Tagesschaunachrichten op Platt. Jürgen Lenzner erinnert mit der erforderlichen Seriosität an Jahrhundertereignisse wie an längst Vergessenes, Erheiterndes und Erschreckendes: Sendeschluss im Fernsehen um 23 Uhr 15, Willy Brand in Warschau und sein Friedensnobelpreis, Ölkrise, Drogenprobleme und Spontis, RAF und Mogadischu. Blickwechsel: Eine Lübecker Familie (Torsten Bannow, Annelie von Pietrowski, Helen Koch und Henrik von Pietrowski) sieht gemeinsam Shows und hofft vergeblich auf einen großen Gewinn bei „Am laufenden Band". Das waren noch Zeiten, als der Vater unbeholfen und völlig unnötig versuchte, seinen Sohn aufzuklären. Tante Tilly empfahl Palmolive als Geschirrspülmittel und jede Frau kannte Meister Proper. In den Kammerspielen schrubben die Frauen des Ensembles den Fußboden und erinnern daran, dass sich das bisschen Haushalt doch von allein macht, „sagt mein Mann". Autofahren traute man ihnen noch nicht so recht zu. Der „7. Sinn" wusste genau Bescheid: Frauen fahren meist vorsichtiger und behindern damit den Verkehrsfluss.
Im Mittelpunkt stehen die Hits der 70er, die sich offensichtlich in das kollektive Schlagerbewusstsein eingebrannt haben. Man fühlt sich wie bei Ilja Richters „Disco" oder Dieter Thomas Hecks „Hitparade". Da sind die seichten und die anspruchsvolleren Texte (Udo Jürgens!), da ist die Sehnsucht nach Griechenland und nach Mexiko. Howard Carpendale (der lebt und singt noch) wünschte sich „Das schöne Mädchen von Seite 1“ und der Hund Wum, damals mit der Stimme von Loriot, „ne kleine Miezekatze" für sein Wochenendhaus. Der Tod von Conni Kramer wurde melodiös beklagt. In Lübeck summt eine üppige Biene Maja über die Bühne und wippt mit dem Hinterteil. Angehimmelte junge Frauen hießen Anita, in der ein Vulkan schlummerte („ohohohoh") oder Michaela„aha". Dsching, Dsching, Dschingis Khan („huu, haa") darf im Schlagerrückblick noch singen, dass er jede Frau in jedem Zelt nahm. Dem Regisseur ist es zu verdanken, dass die Schlager in kleine Szenen eingebettet und auch ironisch gebrochen werden. Manch einer der Mitwirkenden lässt sich dann von der Musik mitreißen und versucht schon mal einen gewagten Hüftschwung.
Dem engagierten Ensemble dankt das Publikum mit Szenenapplaus. Spätestens zum „Festival der Liebe" („oho, aha") schwenken die Zuschauer auch die Arme. Was brauchen wir Giovanni Zarella und Florian Silbereisen, wenn es doch die Musikrevue der Niederdeutschen Bühne gibt?! Jubel zum Schluss eines zweistündigen Wohlfühlabends. „Hossa, hossa!"
146 Lübeckische Blätter2025/9
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Anfahrt und Parken
Bitte beachten Sie, dass es aufgrund von Bauarbeiten aktuell zu Änderungen der Verkehrsführung in der Beckergrube kommt:
Die Beckergrube wird ab dem 15/10/24 neu gestaltet und aufgrund der Bauarbeiten bis voraussichtlich Herbst 2026 teilweise für den Verkehr gesperrt. Betroffen ist aktuell der Straßenabschnitt vor dem Theater Lübeck von der Kreuzung Breite Straße/Pfaffenstraße bis zur Kreuzung Fünfhausen/Kupferschmiedestraße.
Bitte planen Sie für Ihren Weg ins Theater Lübeck ggf. ein wenig mehr Zeit ein.
Fußgänger:innen erreichen das Theater Lübeck über die gesamte Länge der Beckergrube auf dem Gehweg auf der Theaterseite.
Radfahrer:innen können den unteren Bereich der Beckergrube weiterhin befahren und nutzen dann bitte die Umleitung über die Kupferschmiedestraße und die obere Fischergrube zur Breiten Straße.
Autofahrer:innen: Das Parkhaus St. Marien (Zufahrt über Fünfhausen) ist nicht von der Sperrung betroffen und kann weiterhin genutzt werden. Im Rahmen der Kooperation mit dem Parkhaus gibt es für Besucher:innen von Vorstellungen des Theater Lübeck einen Sondertarif (4€ pauschal für die ersten vier Stunden, danach 2€ für jede weitere Stunde). Bei Einfahrt ins Parkhaus erhält man ein Parkticket. Dieses Parkticket kann im Theater (Eingangsfoyer Großes Haus oder Eingangsfoyer Kammerspiele) auf den Parkscheinentwerter (vor oder nach der Vorstellung) entwertet werden. Der Rabatt wird bei Bezahlung am Parkscheinautomaten am Parkhaus dann automatisch abgezogen und reduziert den zu zahlenden Betrag.
Anreise mit ÖPNV: Die in der Beckergrube verkehrenden Buslinien werden umgeleitet. Die Haltestellen Große Burgstraße, Breite Straße, Stadttheater und Schüsselbuden bzw. Beckergrube und Untertrave werden nicht angefahren. Alternative Fahrtmöglichkeiten vom und zum ZOB/Hauptbahnhof gibt es von den Haltestellen Kohlmarkt oder Gustav-Radbruch-Platz. Die Haltestellen in der Königstraße bleiben erhalten; die geringste Entfernung zum Theater Lübeck bietet die Haltestelle Katharineum. Fahrplaninformationen finden Sie unter www.bahn.de sowie www.sv-luebeck.de.
Es wird ein kostenfreier Shuttle-Service vom Gustav-Radbruch-Platz bis in die Breite Straße eingerichtet. Die Großraumtaxen pendeln täglich (Mo – So) von 8.00 bis 20.00 Uhr zwischen dem Gustav-Radbruch-Platz, dem Koberg und der Breiten Straße. Der Shuttle-Service ist besonders für ältere Menschen gedacht und bietet die Mitnahme von zusammengeklappten Rollatoren an. Leider ist der Shuttle-Service nicht barrierefrei und nicht für Rollstuhlfahrer:innen geeignet.
Aktuelle Informationen finden Sie auf https://luebeck.de/beckergrube
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P.S.: Hast Du Lust, bei uns mitzumachen?
Die Niederdeutsche Bühne Lübeck sucht Menschen, die Lust haben, sich zu engagieren bei Schauspiel, Technik, Bühnenbild, Lager, Maske, Schminken, Regieassistenz,Soufflieren, Öffentlichkeitsarbeit, Inspizienz. Plattdeutschkenntnisse für Schauspieler und Schauspielerinnen wären toll, sind aber nicht Voraussetzung.
Wenn Du Interesse hast, melde Dich einfach unter: info@niederdeutsche-buehne-luebeck.de
Wir freuen uns auf Dich!
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