Een Hart ut Schokolaad oder Heinrich sien "sötes Leven"
Komödie von Valerie Setaire
von Valerie Setaire, Deutsch von Angela Burmeister, Niederdeutsch von Ulrike Stern und Rolf Petersen
Regie: Sascha Mink
Die in Frankreich geborene und in Kanada aufgewachsene Valerie Setaire ist eigentlich gelernte Köchin, schreibt aber seit 2008 für verschiedene Food-Magazine. In ihrer ersten Komödie vereint sie ihre Leidenschaften Kochen, Essen und Theater:
Heinrich hat seinen Geschmackssinn verloren, weil seine Frau ihn verlassen hat. Eine Katastrophe für den Inhaber vom „Söten Leven“, einer der traditionsreichsten Schokoladerien Norddeutschlands! Auch sein Freund und Arzt Ludwig kann ihm nicht helfen, jedenfalls nicht mit herkömmlichen Methoden. Stattdessen gibt er zusammen mit der jungen Praktikantin Patricia eine Anzeige bei einer Partnerbörse auf. Heinrich sucht sowieso gerade eine neue Verkäuferin, da werden ihm ein paar Frauen mehr oder weniger schon nicht auffallen! Aber es endet im Chaos und das Aus scheint gekommen für Trüffel, Baisers und Schokoladenherzen.
Freuen Sie sich auf die heimliche Hauptperson die Schokolade, den herrlich leichtfüßigen Konversationston und das Erlebnis, eine Person in sechs sehr unterschiedlichen Rollen auftreten zu sehen!
Besetzung
Kirsten Mehrgardt, Alice Soetbeer, Heino Hasloop und Hans-Hermann Müller
Pressestimmen
Liebe und Schokolade
PREMIERE DER NIEDERDEUTSCHEN BÜHNE MIT DER KOMÖDIE „EEN HART UT SCHOKOLAAD“
VON DOROTHEA KURZ-KOHNERT
Lübeck. Das Stück kann seine französischen Wurzeln nicht verleugnen: Es geht um Liebe und Schokolade, die Komödie hat das Oh, la la eines schönen Frühlingstages: „ Een Hart ut Schokolaad oder Heinrich sien, sötes Leven‘ “ feierte jetzt mit der Niederdeutschen Bühne Lübeck seine erfolgreiche Premiere in den Kammerspielen. „ Coeur Chocolat“ ist das Erstlingswerk der 33-jährigen Frankokanadierin Valerie Setaire. Bei der niederdeutschen Fassung des Boulevardstücks „Herz aus Schokolade“ führte Sascha Mink Regie. Die Komödie um den drohenden Niedergang einer der traditionsreichsten Schokoladerien Norddeutschlands könnte man auf Hochdeutsch kurz so beschreiben: textlastig, es wird viel getrunken, Komik durch klischeehafte Figuren, Entwicklung vorhersehbar. Übertragen ins Plattdeutsche heißt das: Dor ward veel snackt up de Bühn, die buddel geiht jümmers wedder rüm. Urige Typen gift dat dor, kannst fix över smuustern, un ton’n Sluss siegt de Leev. Das Plattdeutsche klingt nicht nur viel sympathischer, sondern entspricht auch dem, was die Inszenierung von Sascha Mink erreicht: Unterhaltung mit Leichtigkeit und Esprit. Die Wohlfühl-Atmosphäre unterstreicht das zauberhafte Bühnenbild in Türkis von Moritz Schmidt und Eva Knüppel. Das „Söte Leven“, so der Name von Unternehmen und Ladenlokal, ist auf dem absteigenden Ast. Denn Eigentümer Heinrich (Hans- Hermann Müller ein Sturkopf mit „Schokoladenherz“), hat aus Kummer über den Tod seiner Ehefrau Moni seinen Geschmackssinn verloren. Sein Freund und Arzt Ludwig Mager will helfen. Heino Hasloop gibt diesen als eine trinkfreudige Seele von Mensch, der sich gern als „RTT“, als „Rum-Trüffel-Tester“, zur Verfügung stellt. Zusammen mit der Praktikantin Patricia (Alice Soetbeer, jung, plietsch, energisch und kreativ) gibt er eine verquere Kontaktanzeige auf, die für amüsante Verwirrungen sorgt. Hier darf Kirsten Mehrgardt auftrumpfen und die Lacher ernten. Als Star des Stücks verkörpert sie virtuos gänzlich unterschiedliche Frauentypen: die Landpomeranze, die Esoterikerin, die Coole, die Peitsche schwingende Domina und schließlich die Frau, die ihrem Verehrer zuliebe Job und Wohnung aufgegeben hat und enttäuscht wurde. Am Ende aber,, so viel sei verraten, fügt sich alles aufs Schönste.